Podiumsdiskussion
Di 19.11. 19:00 Uhr
Evangelisches Bildungswerk Am Ölberg 2
1989 – Eine verpasste Chance?
Das Erbe der Revolutionen im ehemaligen Ostblock

Bundesarchiv, Bild 183-1989-1223-006 / CC-BY-SA 3.0
Wo einst die Menschen für Demokratie auf die Straße gingen, mar-schieren heute die Radikalen: Vielerorts im ehemaligen Ostblock ist das Erbe der Revolutionen inzwischen durch Rechtsradikale und Populisten in Gefahr. Der frühere ZDF-Journalist Joachim Jauer und Forscher aus Regensburg diskutieren über genutzte und verpasste Chancen in Europa nach 1989.
Diskussion mit: Joachim Jauer (ZDF-Korrespondent und Publizist), Luminiţa Gatejel (Osteuropahistorikerin) und Marek Nekula (Slavist)
Moderation: Ulf Brunnbauer, IOS
Einführung: Carsten Lenk, EBW
In Kooperation mit dem Evangelischen Bildungswerk und der Universitätsstiftung Hans Vielberth.
Eintritt frei
Wo einst Hoffnung herrschte, machen sich heute Sorgen breit: 1989 erkämpften sich die Menschen im sog. Ostblock ihre Freiheit. Doch nun, 30 Jahre nach den Revolutionen, scheint deren Erbe in Gefahr. Rechtsradikale und Populisten bedrohen zusehends die oft schmerzhaft errungene Demokratie. Was ist also geblieben von der Revolution? Welche Wünsche haben sich überhaupt erfüllt? Wurden politische, gesellschaftliche oder ökonomische Chancen übersehen? Und vor allem, inwiefern haben Versäumnisse zum bedrohlichen Anwachsen rechtsradikaler und populistischer Strömungen in Deutschland und in den Ländern des ehemaligen Ostblocks beigetragen? Darüber diskutieren die Referent*innen ländervergleichend aus zeitgeschichtlicher und politikwissenschaftlicher Perspektive.Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Goodbye Socialism – Hello Capitalism“. Sie wird anlässlich des 30. Jahrestags des Mauerfalls von Regensburger Institutionen, die zu Ost- und Südosteuropa forschen, organisiert und aus Mitteln der „Stiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur“ gefördert.Zudem unterstützt die Universitätsstiftung Hans Vielberth die Podiumsdiskussion.
Es diskutieren:
Luminita Gatejel – Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS) Regensburg. Sie stammt aus Rumänien, wo die Revolution von 1989 gewaltsam verlief. Als Zeithistorikerin befasst sie sich u. a. mit der Geschichte Rumäniens in der sozialistischen Ära.
Joachim Jauer – Fernsehjournalist und Autor. Mehr als 30 Jahre arbeitete er beim ZDF und war u. a. Ost-Berlin-Korrespondent und ab 1987 Sonderkorrespondent für Ost- und Mitteleuropa. Er wurde zum Chronisten der Revolutionen in mehreren Ländern. Bis heute verfolgt er die gesellschaftlichen Auswirkungen der Umbruchzeit.
Marek Nekula – Professor für Bohemistik und Westslawistik an der Universität Regensburg und Leiter des Bohemicums. Die Samtene Revolution erlebte er als Doktorand während seines Studiums an der Karlsuniversität in Prag. Er arbeitet u. a. über die Erinnerungskulturen und den Umgang mit der jüngsten Vergangenheit in Tschechien und Deutschland.
Moderation:
Ulf Brunnbauer – Direktor des Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS) Regensburg und Professor für Südost- und Osteuropäische Geschichte an der Uiversität Regensburg. Er beschäftigt sich mit transnationalen und globalhistorischen Bezügen Südosteuropas, so wie sie sich u. a. in heutigen Migrationsprozessen wie auch im zunehmenden Populismus im östlichen Europa zeigen.
Di 19.11. 19:00 Uhr Evangelisches Bildungswerk, Am Ölberg 2